Pressestimmen zum Buch »Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm«

Katja Gasser, ORF »Ungehobelt im besten Sinn!«

Kuso.rip: KUSO traf den Dichter und Musiker Thomas Andreas Beck im Phil Café im 6. Wiener Gemeindebezirk auf ein Plauschal und eine Melange. Im Interview spricht er über die österreichische Seele, seinen neuen Gedichtband „Der Keller ist dem Österreicher sein Aussischtsturm“, warum er in der Mundart singt und weshalb er den Titel seines aktuellen Gedichtbands nicht gegendert hat.

Podcast Seelenfutter: Was toxische Versuchung zum Bösen und verirrte Männlichkeit miteinander zu tun haben? Thomas Andreas Beck’s Gedicht „Holzweg“ baut da Brücken. Da wird das Irrwegliche betastet und am Ende das Vaterunser satanisch gespiegelt: „Denn Geld ist das Reich und die Kraft und die Männlichkeit“. Provozierend. Anstrengend. Befreiend. Dazu stellen die Lyrikpodcast-hosts Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard den Text „Der Egoist“ von Alfons Petzold, ein lyrisches Psychogramm, das anrührt, denn am Ende bleibt da nur Einsamkeit: „…und schafft um sich nur eins: Kalte Stille.“ Dazu gibts Bibelverse aus den Sprüchen und nach Markus. Seelenschwarzbrot. Ein wenig hart, aber nahrhaft!

Jürgen Plank – 4 Fragen an TA Beck: Franz Schuh macht einen sehr kraftvollen historischen Brückenschlag zu Adorno. Adorno hat nach 1945 in Bezug auf die Gräueltaten der Nazis gemeint, nach Auschwitz könne es keine deutschen Gedichte mehr geben. Man könne sich nicht mehr in die Schönheit von Gedichten flüchten. Schuh schreibt: Es gibt wieder Krieg und es gibt auch Gedichte; und die müssen auch nicht schön sein. Deswegen liest er gerne Gedichte von Thomas Andreas Beck in seinem Keller. Er sitzt in seinem Keller und liest meine Keller-Gedichte. Er sagt also: es muss wieder Gedichte geben in Europa, nach Auschwitz. Weil es wieder Krieg gibt in Europa. Dieses Wort Auschwitz ist ein dunkles Loch in der Menschheitsgeschichte. Ich fürchte mich davor, weil das Wort so ein Gewicht hat. Das Statement von Schuh haut mich um und gibt meinem Buch Gewicht.

Nadia Baha: Österreich schwankt, ob der hohen Promillezahl, oder der politischen Böen wegen sei dahingestellt, zwischen Keller und Aussichtsturm, zwischen Vertuschen und Überwachen, zwischen unter den Türvorleger kehren und sich überall einmischen.

NÖN: Der 1968 in Wien geborene Liedermacher und Autor Thomas Andreas Beck las und sang Gedichte und Lieder, in denen er verdrängte Themen und die Wegschau-Kultur in oft radikalem Minimalismus bloßlegte. Auch über einen Ort, den es nicht mehr gibt, hat er einen Song geschrieben: „Strones“, ein Dorf im heutigen Truppenübungsplatz Alltensteig, das 1941 ausgesiedelt wurde und verfiel. Der Vater Adolf Hitlers, Alois Hitler wurde 1837 dort geboren. Ein Satz aus dem Lied lautet: „Ein Mensch steht da, das ist der Tod.“